Eigenwerbung: Sommerteeseminare an der VHS Bremen

werbung_kaltesommerteeswerbung_kaltesommerteeswerbung_kaltesommerteeswerbung_kaltesommerteeswerbung_kaltesommerteeswerbung_shinchawerbung_teetrendgetränkewerbung_kaltesommertees werbung_shincha werbung_teetrendgetränkewerbung_teetrendgetränkewerbung_kaltesommerteeswerbung_kaltesommerteeswerbung_kaltesommerteesIch gebe schon seit gut anderthalb Jahren Teekurse an der VHS Bremen. Letztes Frühjahr/Sommersemester floppten meine angekündigten Kurse allerdings dermaßen, weil Tee wohl nach Winter klingt. Um diesem Argument etwas Gewaltiges entgegen zu setzen, habe ich für dieses Jahr drei Sommerteeseminare geplant, die beweisen, dass Tee auch im Sommer ein Hochgenuss sein kann!

EDIT (04.06.2015): Leider muss der Kurs „Teetrendgetränke“ aufgrund zu weniger Anmeldungen abgesagt werden.

Den Anfang meiner Reihe macht der Kurs „Teetrendgetränke“ am 12.06.2015. Dieser Kurs soll das Image des Bubbleteas retten. Denn auch wenn der Bubbletea in Deutschland eine regelrechte Bruchlandung hingelegt hat (teilweise auch wirklich zurecht!), ist Bubbletea nicht von Grund auf schlecht. Traditioneller Bubbletea ist lediglich Schwarztee mit Milch und schwarzen Tapiokastärkeperlen. Während meiner Zeit in Taiwan lernte ich aber darüber hinaus noch eine Menge weiterer Teegetränke kennen: Tee mit Fruchtstückchen, Tee mit frischem Fruchtsaft, Tee mit Eis und Tee mit diversen Gelees. Und genau diese leckeren, natürlichen Teegetränke möchte ich in diesem Kurs vorstellen. Shincha Mein zweiter Kurs beschäftigt sich mit meinem Lieblingsfrühlingsteethema: Shincha. Für mich hat die Shinchasaison schon mit ein paar frischen Senchas aus Japan begonnen. In diesem Kurs werde ich aber auch noch frischen Gyokuro und frischen Kamairicha vorstellen. Es wird also sehr grün, sehr japanisch und sehr frisch. trendgetränkeDer dritte Kurs stellt kalte Tees vor. Das sind zum einen kaltgebrühte Tees, wie ich sie auch schon ab und zu auf meinem Blog vorgestellt hatte, zum anderen aber auch geeiste Tees. Das Tolle an kalten Tees ist, dass sie wirklich nur aus Tee und Wasser bestehen und trotzdem ganz anders schmecken als sie es heiß aufgebrüht würden. sommertees  Anmeldungen für die Kurse sind über die Webseite der VHS Bremen oder telefonisch bei der VHS Bremen unter 0421 361-12345 möglich. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon und hoffe mit viel Sommertees viel Frische verbreiten zu können.

Wenshan Baozhong 2012 Dreierlei Art

Baozhong ist für mich ein Tee voller Erinnerungen. Denn neben Muzha Tieguanyin ist Wenshan Baozhong der bekannteste lokale Tee um Taipei. Und somit habe ich ihn während meiner Zeit in Taiwan ziemlich oft trinken können. Diesen Baozhong hier habe ich aus Taiwan mitgebracht, weswegen er jetzt schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Das ändert aber bisher nichts an seiner Frische.

Trockenes Blatt
Trockenes Blatt

Durch seine Leichtigkeit und seine Frische, sowie seine blumige Note ist Baozhong für mich der perfekte Oolong für den Frühling.

oben: 1.+2. Aufguss unten: 3.+4. Aufguss
oben: 1.+2. Aufguss
unten: 3.+4. Aufguss

Ganz normal aufgebrüht ergeben sich schnell mehrere Aufgüsse, die sich in der Farbe gar nicht so stark unterscheiden, aber geschmacklick etwas Varianz aufweisen. Während mir der erste Aufguss oft ein bisschen zu dünn gerät, wird der zweite immer schön blumig.

Aufgegossenes Blatt
Aufgegossenes Blatt

Oft wähle ich Baozhong an besonders schönen Frühlingstagen. Und diesmal war es so schön und warm, da musste ich ein kaltes Dreierlei vom Baozhong versuchen. Neben der traditionellen Zubereitung kann man Baozhong nämlich auch super kalt zubereiten: auf Eis (on the rocks), kaltgestellt, oder kaltgebrüht.

Aufgebrühter Baozhong auf Eis
Aufgebrühter Baozhong auf Eis

Bei der „on the rocks“-Variante habe ich einfach meinen traditionell heiß aufgebrühten Baozhong genommen und ihn in eine etwas größere Schale mit Eiswürfeln gegossen. Durch das besonders schnelle Abkühlen hat der Tee überhaupt keine Chance sich zu verfärben und bleibt deswegen so schön zart wie er aufgebrüht wurde. Einziger Nachteil ist hier, dass der Tee durch die Eiswürfel dünner wird. Notiz an mich selbst: nächstes Mal den Baozhong stärker aufbrühen, damit der „on the rocks“-Baozhong auch noch nach Tee schmeckt.

Die anderen beiden Versionen funktionieren beide ohne Eiswürfel und sind daher keiner Verwässerung ausgesetzt. Zum Vergleich habe ich links jetzt immer den heiß aufgebrühten Baozhong, den ich zum Abkühlen in den Kühlschrank gestellt habe, und rechts den kalt aufgegossenen Baozhong.

Frisch aufgebrüht
Frisch aufgebrüht
Nach 1 Stunde
Nach 1 Stunde
Nach 4 Stunden
Nach 4 Stunden
Nach 16 Stunden
Nach 16 Stunden

Beim direkten Vergleich der beiden Varianten kann man schön sehen, dass der kaltgebrühte Baozhong wesentlich heller als der heiß aufgegossene und dann abgekühlte Baozhong ist.

Abgegossen nach 16 Stunden
Abgegossen nach 16 Stunden

Und auch geschmacklich unterscheiden sich beide Varianten: der heiß aufgebrühte Baozhong geht eher in eine nussige Richtung, während der kaltgebrühte Baozhong ganz zart blumig bleibt. In dieser Runde ist der kaltgebrühte Baozhong eindeutig mein Favorit. Aber das kann sich je nach Tages- und Wetterlage auch wieder ändern.

Wenshan Baozhong
Herkunftsort: Shenkeng, Wenshan, Taiwan
Erntezeitpunkt: Frühjahr 2012
Kultivare: Qingxin Oolong (青心烏龍)
Bio-Zertifikat: ?
Preis (€/100g): ?

2003 Yiwu Wild Arbor von tea-exclusive

Nachdem ich jetzt schon einen sheng und einen shou Pu Erh von meinem Probepaket probiert hatte, traute ich mich diesmal an die zweitälteste Probe heran. Ich trau mich irgendwie noch nicht, den 1960er Yiwu zu öffnen, also wurde es der Yiwu Wild Arbor. Auch der war wieder ein Bing Pu Erh.

20150503_MenglaYiWu_DryLeaves
Trockenes Blatt

Das trockene Blatt ist zerstückelter als ich erwartet hatte. Riecht typisch nach Pu Erh.

Verwendetes Teegeschirr
Verwendetes Teegeschirr

Auch wenn ich kurz davor war meinen Tongaiwan zu verwenden, da sheng Pu Erhs so hell sind, entschied ich mich letztendlich doch für meine Presskeramikkanne. Aber beim nächsten Mal wird es wirklich der Gaiwan.

oben: v.l.n.r. 1.-3. Aufguss unten: v.l.n.r. 4.-6. Aufguss
oben: v.l.n.r. 1.-3. Aufguss
unten: v.l.n.r. 4.-6. Aufguss

Jetzt zu dem eigentlich spannenden Teil: der Geschmack. Ja. Das war heute so eine Hassliebe. Die Bittermelone (苦瓜) der Pu Erhs. Bittermelone ist ein Gemüse, welches ich in China und Taiwan kennengelernt habe. Jedes Mal, wenn ich dieses Gemüse auf dem Markt sah, musste ich es kaufen, weil es so eine anziehende Faszination auf mich ausübt: Wie kann ein so hübsches Gemüse (die Bilder auf Wikipedia spiegeln die eigentliche Schönheit gar nicht wider) bittesehr bitter sein? Und wenn schon, so bitter wirds schon nicht sein! Bittermelone ist bitter. Immer. Und auch beim Essen von Bittermelone schwanke ich zwischen „ach, das ist doch gar nicht so schlimm“ und „ich esse dieses Gemüse nie wieder“. Zurück zum Yiwu Wild Arbor: Ich nahm den ersten Schluck von ersten Aufguss nach dem „Wecken der Teeblätter“ und reagiert mit „Bääh“. Dann schluckte ich runter und es machte sich ein sehr angenehmer süßer Geschmack im Mund breit. Ich liebe es, wenn Tees einen schönen Nachgeschmack hinterlassen. Dann kam der zweite Schluck. Wieder „Bääh“ im Mund und dann „Hmmmm“ als der Tee verschwunden war. So ging das bis zum 6. Aufguss. Ab dem 7. fand ich den Tee dann nicht mehr so anstrengend.

Trockenes Blatt
Aufgegossenes Blatt

Ich war echt voll durcheinander von dieser emotionalen Achterbahnfahrt durch diesen Pu Erh. Trinken geht gar nicht, der Nachgeschmack ist aber super, was mach ich da bloß? Ach, egal, ich muss eh weg, also lass uns einfach alle Aufgüsse in eine Flasche gießen und kalt stellen. Vielleicht ist er ja kalt einfacher zu ertragen.

Mischung aller Aufgüsse kalt gestellt
Mischung aller Aufgüsse kalt gestellt

TATSÄCHLICH! Kalt und 9 Aufgüsse zusammengehauen ist der Yiwu Wild Arbor nicht nur erträglich, sondern richtig lecker.

Auf einen Blick:

2003 Yiwu Wild Arbor Pu Erh
Herkunftsort: Xishuangbanna, Yunnan, China
Erntezeitpunkt: 2003
Typ: Sheng
Bio-Zertifikat: nein
Preis (€/100g): 22,47€